Einsatz im Unterricht

Grundschulpädagogische Anforderungen an eine Medienbildung in der Grundschule

Eine ausschließliche Fokussierung auf die Vermittlung reiner Medienkompetenz greift in der Grundschule zu kurz; gerade im Primarbereich muss eine Medienbildung auch eine Vermittlung aus anthropologischer, entwicklungstheoretischer und sozio-kultureller Perspektive stattfinden.

 

Daher lassen sich drei Bedingungen für den Einsatz von Medien im Unterricht konkretisieren:

  1. Medienbildung verlangt die Förderung der kritischen Reflexions- und Gestaltungsfähigkeit der (digitalen) Umwelt durch Kinder.

Die Kinder sollen sich nicht nur rein funktional an die sie umgebende Medienwelt anpassen, sondern auch lernen, diese – ihrer Entwicklung gemäß - kritisch zu reflektieren.

  1. Medienbildung muss individuell unterschiedliche Voraussetzungen und Zugangsweisen berücksichtigen.

Die Mediennutzung bei Kindern ist sehr unterschiedlich. Jeder Grundschüler macht nicht nur divergierende Medienerfahrungen, sondern hat auch ganz eigene Entwicklungsvoraussetzungen wie auch verschiedenartige Interessensschwerpunkte. Diese Heterogenität muss im Unterricht berücksichtigt werden.

  1. Die kindliche Perspektive auf Medien und die Komplexität der Mediennutzungsprozesse müssen angemessen Berücksichtigung finden.

Eine sog. „Medienkindheit“ kann sowohl positiv als auch negativ zusammengesetzt sein. Wichtig ist hier der kommunikative Austausch zwischen Schülern und Lehrkraft. So werden die Kinder ernst genommen, gefördert und gleichzeitig nicht überfordert. Der Lehrer muss die  individuellen Erfahrungen, Entwicklungsvoraussetzungen und Perspektiven seiner Schüler auf die Medien berücksichtigen, um eine kritisch-reflexive Verarbeitung von Medienangeboten und die Entwicklung einer Handlungskompetenz  unterstützen zu können.

Vgl. Thomas Irion: Digitale Medienbildung in der Grundschule: Primarstufenspezifische und medienpädagogische Anforderungen. – . In: Peschel, M./Irion Th. [Hgg.]: Neue Medien in der Grundschule 2.0: Grundlagen – Konzepte – Perspektive (Frankfurt a.M., 2016). S.16 - 32.